Ausstellungen 2010
Monat der Fotografie
AVANTGARDE IM PORTRAIT: Wien - Paris - New York
Eröffnung: 18. November 2010, 19 Uhr
Kiesler Stiftung Wien, Mariahilfer Straße 1b, 1060 Wien
19. 11. 2010 - 11. 2. 2011, Montag - Freitag: 10 - 17 Uhr
v e r l ä n g e r t bis 15. 2. 2011
Die Ausstellung „Avantgarde im Portrait: Wien - Paris - New York“ stellt erstmals in der noch jungen Ausstellungstradition der Kiesler Stiftung Wien die besondere Bedeutung des Mediums Fotografie für Friedrich Kieslers Dasein und Werk in den Mittelpunkt. Der Bestand von ca. 4.100 Fotografien des Kiesler-Archivs belegt nicht nur die außerordentliche Funktion, die der Künstler-Architekt Kiesler dem fotografischen Abbild als „Making of“ im Zuge der künstlerischen Produktion beimaß. Die hier vorliegenden Dokumente werfen auch Schlaglichter auf die bewegte Entwicklung einer „Artistic Community“, die als Avantgarde in Wien, Paris und in New York die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts schrieb!
So schildern zahlreiche Aufnahmen das vielschichtige persönliche Beziehungsgeflecht, in welches Friedrich Kiesler und seine erste Frau Steffi eingebunden waren. Auf Fotos der frühen 1920er Jahre sind die Kieslers mit den renommiertesten VertreterInnen der europäischen und amerikanischen Avantgarde abgelichtet – unter anderem mit Theo van Doesburg, Enrico Prampolini oder Fernand Léger. In Paris, wo Kiesler 1925 mit der Ausstellungsgestaltung seiner „City in Space“ der internationale Durchbruch gelang, ist er im Kreise der dort versammelten KonstruktivistInnen zu sehen.
Kieslers New Yorker Zeit ist sowohl von der Bewegung des „Surrealism in Exile“ als auch von der jüngeren Szene der „New York School“ und der amerikanischen Expressionisten gekennzeichnet – dies wird in Dokumenten augenscheinlich, die Kiesler mit André Breton, Max Ernst, Hans Richter und Jean Arp zeigen sowie Zusammenkünfte der New Yorker Künstlergemeinde auf Long Island dokumentieren.
Nicht allein die auf den Fotos abgebildeten KünstlerInnen, auch jene, die hinter der Kamera standen, lesen sich heute wie ein „Who is Who“ der internationalen Avantgarde; zu ihnen zählen die bedeutendsten FotografInnen des vorigen Jahrhunderts wie Denise Bellon, Duane Michals, Hans Namuth oder Irving Penn.
Die durch diese historischen Fotografien heute nachvollziehbaren Verbindungslinien zwischen KünstlerInnen aus den Bereichen Architektur, bildende Kunst, Literatur, Theater und Fotografie liefern einen eindrücklichen Beweis für das sinnstiftende Zusammenwirken unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen – eine Herausforderung und ein Anspruch, der auch für die gegenwärtigen soziokulturellen Entwicklungen von ungebrochener Aktualität ist.
Zur Ausstellung „Avantgarde im Portrait: Wien - Paris - New York“ erscheint eine Broschüre (dtsch./engl) mit zahlreichen Abbildungen, einem Vorwort von Monika Pessler und einem Text von Gerd Zillner.
Unterstützt von:
Kulturabteilung der Stadt Wien
Österreichisches Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Broschüre hier
Das Programm von Eyes on - Monat der Fotografie
Vergangene Ausstellungen:
HEIMO ZOBERNIG_DRAMADISPLAY
Eröffnung: 18. Oktober 2010, 19 Uhr
Kiesler Stiftung Wien, Mariahilfer Straße 1b, 1060 Wien
19. 10. - 12. 11. 2010, Montag - Freitag: 10 - 17 Uhr
In der Ausstellung DRAMADISPLAY werden Werke gezeigt, die nicht nur die Gemeinsamkeiten von Heimo Zobernig und dem Künstler-Architekten Friedrich Kiesler aufdecken. Die Werkpräsentation des diesjährigen Kiesler-Preisträgers, vor allem eine den Raum der Kiesler Stiftung Wien beinahe sprengende Installation, befasst sich vor allem auch mit der Entwicklungsgeschichte des künstlerischen Environments.
Im Gegensatz zu Friedrich Kiesler, der auf die Schlagkraft bewegter Formenvielfalt vertraute, scheinen Heimo Zobernigs Interventionen von maßvoller Zurückhaltung geprägt. Mit sparsamen Mitteln und subtilen Eingriffen untersucht er den Kunstgegenstand auf seine ursächliche Funktion und Bestimmung. Das Dramatische in Zobernigs Arbeiten tritt dabei in medial konzentrierten Gestaltungen zu Tage, die sich von innerer Spannung erfüllt auf besondere Art und Weise mit ihrem Umfeld verbinden.
Das von ihm eigens für die Ausstellung entworfene Icon DRAMADISPLAY legt nahe, dass der Künstler nicht nur für das gestaltete Objekt selbst Interesse hegt. Im Besonderen liegt Zobernig an der Beziehung zwischen einem Gegenstand und seinem Umfeld. Schon die im Schriftbild verknüpften Begriffe DRAMA und DISPLAY versinnbildlichen die kommunikativen Wechselwirkungen, die sich zwischen dem Werk und seinem Kontext abspielen.
Neben seinen grafischen Gestaltungen setzt sich Heimo Zobernig zudem in einem Stahl-Objekt, das erstmals in der Kiesler Stiftung Wien zu sehen sein wird, mit den Darstellungsmöglichkeiten künstlerischer Ideen auseinander. Vorherrschende Produktionsbedingungen von Kunst sind auch Thema einer Videoarbeit von 1999, die das Kulturzentrum „Santa Maria della Scala“ in Siena und mit ihm alle daran Beteiligten ins Zentrum der filmischen Auseinandersetzung rückt.
Institutionell bedingte Präsentationsmechanismen bilden den Ausgangspunkt eines 1998 entstandenen Pavillons. Diese Rauminstallation aus Holzlatten und Jute stellt direkte Bezüge zu historischen Ausstellungsinszenierungen wie der Armory Show 1913 in New York her. Mit diesem Werk spannt Heimo Zobernig einen Bogen von den Moderne-Utopien bis hin zu Stanley Kubricks Inszenierung einer „Odyssee im Weltraum“ von 1968.
Im kritischen Nachvollzug modernistischer Erwartungshaltungen verschließt Heimo Zobernig jedoch die vormals begehbare Architektur, wodurch sich diese lediglich als ein Konstrukt von Realität, als Utopie, zu erkennen gibt – deren Verwirklichung noch aussteht!
Zur Ausstellung HEIMO ZOBERNIG_DRAMADISPLAY erscheint ein Katalog (dtsch./engl) mit zahlreichen Abbildungen und Texten, der Begründung der Jury des Kiesler-Preises 2010, einem Vorwort von Dieter Bogner und Texten von Moritz Küng und Monika Pessler.
Unterstützt vom: Österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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FROM CHICKEN WIRE TO WIRE FRAME
KIESLER'S ENDLESS HOUSE
V e r l ä n g e r t bis 2. Oktober 2010
Eröffnung: Donnerstag, 10. Juni 2010, 19 Uhr
Kiesler Stiftung Wien, Mariahilfer Straße 1b, 1060 Wien
(11. 6. - 17. 9. 2010), Verlängert bis 2. Oktober 2010
Montag - Freitag: 10 - 17 Uhr
Friedrich Kieslers Projekt eines Endless House zählt unbestritten zu den Ikonen der Architektur des 20. Jahrhunderts. Das aus Maschendraht und Beton gefertigte Modell von 1959, großformatige als „Galaxien“ bezeichnete Kohlezeichnungen sowie Kieslers Lyrik bilden den Rahmen dieser Ausstellung, die das utopistische Potential von Kieslers visionärer Architekturkonzeption beleuchtet.
Noch heute übt das Endless House eine unwiderstehliche Faszination auf Architekten und Künstler aus. Daher werden in der Kiesler Stiftung Wien auch die jüngsten Forschungsergebnisse des Instituts für Architektur der Universität für angewandte Kunst Wien zu den Möglichkeiten einer Realisierung der Endless House-Architektur mit den Mitteln der aktuellsten Technologien präsentiert – From Chicken Wire to Wire Frame!
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POST-SUPREMATISTISCHE DATENBLÄTTER
von HEIDULF GERNGROSS
Eröffnung am Dienstag, 4. Mai 2010, um 19 Uhr
Kiesler Stiftung Wien, Mariahilfer Straße 1b, 1060 Wien
5. Mai - 2. Juni 2010, Montag-Freitag: 10-17 Uhr
Die Ausstellung POST-SUPREMATISTISCHE DATENBLÄTTER in der Kiesler Stiftung Wien präsentiert die innovativen, schon in den frühen 1960er Jahre skizzierten „Raumvorstellungen“ des Architekten Heidulf Gerngross. Zahlreiche Skizzen und Arbeitsblätter, die bisher noch nie in das Blickfeld der Öffentlichkeit rückten, visualisieren einen bis heute andauernden, kontinuierlichen und für die aktuelle Architektur- und Designproduktion bedeutenden Entwicklungsprozess. Diese „Aufzeichnungen“, DATENBLÄTTER, sind von derart dynamischer Struktur, dass sie ihren zweidimensionalen „Rahmen“ sprengend zu „Aktionsräumen“ mutieren.
Das buchstäbliche Durchstoßen und Durchdringen sowie die simultane Bearbeitung von Vorder- und Rückseiten diverser Bildträger stellt nicht nur Bezüge zu kunstrelevanten Darstellungsprinzipien der Konzept Art und vor allem Fluxusbewegung her. Die POST-SUPREMATISTISCHEN Äußerungen bezeugen auch die Überwindung der „gegenstandslosen Empfindung“ wie sie in der Moderne von El Lissitzky und vor allem von Malewitsch eingefordert worden war.
So können die Arbeiten von Heidulf Gerngross als visuelle Entsprechungen einer kritischen Haltung aufgefasst werden, die im Besonderen auch für die Entwicklung der Österreichischen Architekturszene in den letzten Jahrzehnten maßgeblich war und ist – wie sich unschwer von zahlreichen Werken jüngerer Protagonisten, die an der Schnittstelle Architektur-Kunst-Design tätig sind, ablesen lässt. Daher werden in der Ausstellung auch die neuesten Design-Produktionen von Gerngross gezeigt – der ARCHIQUANT ALLROUND, der eine zum Modell komprimierte Form eines modularen Design- und Architekturkonzepts darstellt. Ein „Architekturpartikel“, das als ein Definitionsmodul für Körper und Raum unabdingbar mit dem Menschen verknüpft ist und im Sinne der umfassenden Intentionen von Friedrich Kiesler eine Raum-Zeit-Einheit bildet oder im Sinne von Heidulf Gerngross eine „orgastische Suppe“.
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Supported by:
bm: ukk
Galerie KONZETT
gilbert bretterbauer_according to
zur praxis von transformationen
Eröffnung: 11. März 2010, 19 Uhr
Kiesler Stiftung Wien, Mariahilfer Straße 1b, 1060 Wien
Die Präsentation gilbert bretterbauer_according to. zur praxis von transformationen ist der Durchdringung künstlerischer Handlungsfelder gewidmet, die – ganz im Sinne des Architekten, Designers und Künstlers Friedrich Kiesler – der Auflösung einzelner Kunstkategorien Vorschub leistet. Das Werk von Gilbert Bretterbauer verbindet unterschiedliche künstlerische Wirkungsfelder wie kommunizierende Gefäße miteinander. Als unverzichtbare Voraussetzung für die Dynamisierung von Produktions- und Denkprozessen in der zeitgenössischen Kunst entwickelt er Strategien, die sich der Vermittlungsformen unterschiedlicher Disziplinen bedienen, beziehungsweise diese miteinander vernetzen.
Durch gebrauchsorientierte Bild- und Darstellungswelten erfährt die Kunst eine Konjunktur, die ihre Wirkung sowohl innerhalb, als auch außerhalb des künstlerischen Bereichs entfaltet. Daher ist Bretterbauers Arbeit einerseits als gelungenes Statement und als kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kunstkategorien und ihren Rezeptionsweisen zu werten. Gleichermaßen erfüllt sich in Bretterbauers `Transformationspraxis´, in seinen `künstlerischen Schmuckstücken´ und `schmückenden Kunststücken´, die Sehnsucht nach der Vereinigung von Profanem und Elitärem, so wie sie von zahlreichen Künstlern der Moderne formuliert wurde. Unter Verzicht von hierarchischen Abgrenzungen fügen sich die von Gilbert Bretterbauer gestalteten Objekte in den Kontext der Kiesler Stiftung Wien ein und schaffen nahtlose Übergänge zwischen Kunst und Alltag.
Ausstellungsdauer: 12. März 2010 - 30. April 2010
Öffnungszeiten: Montag-Freitag: 10-17 Uhr
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PUBLIC SPACE WITH A ROOF (PSWAR)
PASSAGES THROUGH (THE UNFINISHED MONUMENT)
Eröffnung: 17. November 2009, 19 Uhr
Kiesler Stiftung Wien, Mariahilfer Straße 1b, 1060 Wien
Ebenso bedeutend wie das Kunstwerk selbst, ist die Art und Weise seiner Präsentation, meinen die Künstlerinnen Tamuna Chabashvili, Adi Hollander und Vesna Madzoski von PSWAR. Daher wird in ihrer interdisziplinär angelegten Arbeit auch der Gestaltung des Kunstraums sowie seiner Funktion besondere Bedeutung beigemessen.
Die wechselseitige Einwirkung von Kunst und Umraum sowie die daraus resultierenden Wahrnehmungsbedingungen stehen im Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung. Durch die Verbindung von Theorie und Praxis, wie auch von historischen und zeitgenössischen Konzepten wird eine symbiotische Einheit geschaffen und den soziokulturellen Parametern Architektur, Kunst und Design umfassend Raum gegeben.
Wir freuen uns sehr, die innovative Arbeit von Public Space With A Roof (PSWAR) erstmals in Österreich zeigen zu können. Die Fotoinstallation PASSAGES THROUGH (THE UNFINISHED MONUMENT) lässt nicht nur neue Interpretationen von Kieslers Werk zu, sondern ist auch kennzeichnend für die aktuellen Arbeitsmethoden der Kunst unserer Zeit.
Ausstellungsdauer: 18. November 2009 - 29. Jänner 2010
Öffnungszeiten: Montag-Freitag: 10h - 17h
Ausstellungen in Kooperation mit:
Broschüre_Avantgarde im Portrait_Wien Paris New York
Friedrich Kiesler, Jean Arp, Paris 1947, Foto: Kiesler Stiftung Wien
Gruppenportrait mit Yves Tanguy, Kay Sage, Marcel Duchamp, Maria Martins, Friedrich Kiesler
in Woodburry, Connecticut 1947
Preisträger-Broschüre_Heimo Zobernig
Heimo Zobernig_DRAMADISPLAY
Broschüre_From Chicken Wire to Wire Frame
Endless House, 1959
Foto: Wolfgang Wössner
Endless House, 1959
Foto: Wolfgang Wössner
Broschüre_Heidulf Gerngross
Heidulf Gerngross
O.T. (John Cage) aus der Serie Post-Suprematistisches Datenblatt (Vorderseite)
Heidulf Gerngross
O.T. (John Cage) aus der Serie Post-Suprematistisches Datenblatt (Rückseite)
Heidulf Gergross
O.T. aus der Serie Raumen
manipuliert (eine von zahlreichen Variationen)
Eröffnung_Gilbert Bretterbauer
Eröffnung_Gilbert Bretterbauer
Eröffnung_Gilbert Bretterbauer
according to_zur praxis von transformationen
©Peter Barci
Broschüre zur Ausstellung