Ausstellungen 2005
ERÖFFNUNG: NEUER STANDORT KIESLER STIFTUNG WIENMariahilfer Straße 1b/Top 1, 1060 Wien
am Montag, dem 2. Mai 2005 um 19 Uhr
Pressekonferenz in Anwesenheit von
Franz Morak, Staatssekretär für Kunst und Medien;
Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft;
Brigitte Böck, Leiterin der Sektion Kultur des bm:bwk;
Heinz Hofer-Wittmann, Partner und Stifter;
Dieter Bogner, Vorsitzender des Vorstands der Kiesler Stiftung Wien.
Die Kiesler Stiftung Wien ist Ausgangsort
zahlreicher Ausstellungs- und Forschungsaktivitäten, die eng mit dem umfassenden Oeuvre Kieslers verknüpft sind. Sie ist auch Zielort
von Wissenschaftlern und Kulturschaffenden unterschiedlicher Bereiche. Daher ist es auch Aufgabe der Kiesler Stiftung, die reichhaltigen Materialien des 1997 erworbenen Nachlasses zu erforschen und als Impuls gebenden Faktor in den zeitgenössischen Diskurs einzubringen.
Die Zusammenarbeit der letzten Jahre mit Förderern, Stiftern und Sponsoren ermöglicht es nun die Kiesler Stiftung Wien als Forschungsinstitution, wie auch als Servicestelle für Kunst und Architektur in ihrer Stadt zu verankern.
„Friedrich Kieslers grenzüberschreitendes und vielfältiges Schaffen als Architekt, Künstler, Designer, Bühnenbildner und Theoretiker ist von höchster Aktualität. Seine Arbeiten haben visionär den Weg der Architektur an der Schnittstelle zwischen Kunst und Bauplanung vorgezeichnet. Die Republik Österreich und die Stadt Wien haben vor einigen Jahren in Würdigung seines Werkes die Kiesler Stiftung und den höchst dotierten Architekturpreis ins Leben gerufen. Umso mehr freue ich mich, dass die Kiesler Stiftung nun ihre Schätze in den neuen Räumlichkeiten einem interessierten Publikum zugänglich macht und die Auseinandersetzung mit seinem wichtigen Oeuvre ermöglicht. Damit wird die Kiesler Stiftung noch stärker als Fixpunkt in der österreichischen und internationalen Kunstszene verankert."
(Franz Morak, Staatssekretär für Kunst und Medien)
„Die jüngst eröffnete Kiesler Stiftung ist ein Kleinod für Kunst und Wissenschaft, das durch seinen neuen Sitz in der Wiener Kulturlandschaft verankert ist. Es fügt sich nahtlos in die Reihe dreier internationaler Größen in Wien, deren Schaffen im Arnold Schönberg Center, im Sigmund Freud Museum und der Friedrich Kiesler Stiftung gewürdigt wird. Damit wird jene monographische Schiene ergänzt, die mit diesen fulminanten und gesellschaftlich prägenden Persönlichkeiten wieder Einzug gefunden hat in die Stadt, deren Ursprung alle eint.“
(Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Wien)
„Die Kiesler Stiftung Wien ist seit ihrer Gründung 1997 ein Ort der wissenschaftlichen Erforschung, Bewahrung und Vermittlung von Friedrich Kieslers Werk, das bis heute als bedeutende Einflussgröße auf die Kunstproduktion und Theoriebildung wirkt. Mit der Eröffnung des neuen zentral gelegenen Standortes steht nun das Kiesler-Archiv, wie auch Friedrich Kieslers Bibliothek einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Als Plattform für den wissenschaftlichen und interdisziplinären Informationsaustausch zwischen Theoretikern, Architekten und Künstlern, trägt diese aktive Forschungsinstitution Wesentliches zu Österreichs kultureller Entwicklung und Positionierung im internationalen Architektur- und Kunstdiskurs bei.
Ich wünsche der Kiesler Stiftung Wien, dass sie in ihren neuen Räumlichkeiten von vielen Interessierten besucht und zu einem pulsierenden Zentrum der Vermittlung der Ideen und Inhalte des Oeuvres von Friedrich Kiesler wird.“
(Dr. Brigitte Böck, Leiterin der Sektion Kultur des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur)
Das Programm der Kiesler Stiftung Wien 2005 umfasst Präsentationen von bisher nicht veröffentlichten Materialien, originalen Zeichnungen, Plänen und Texten von Kiesler zu seinen künstlerischen Werkgruppen, sowie weitere Ausstellungen und Vorträge von österreichischen und internationalen Experten zu Theorie und Praxis historischer und aktueller Architektur- und Kunstproduktion.
Der Umbau der neuen Räume konnte durch die Unterstützung folgender Institutionen und Firmen verwirklicht werden: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Kulturabteilung der Stadt Wien; BAWAG PSK Gruppe; Österreichische Lotterien; bogner.cc; Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste; Pflaum Karlberger Wiener Opetnik Rechtsanwälte; WITTMAN MÖBELWERKSTÄTTEN; ZUMTOBEL STAFF; Generali Versicherung AG; MACKE Malerbetrieb.
Monika Pessler
Direktorin
Kiesler Stiftung Wien
Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation:
Friedrich Kiesler-Designer anlässlich der Re-Edition Friedrich Kiesler
am 3. Mai 2005 um 18 Uhr in der Kiesler Stiftung Wien
Präsentation der Re-Edition Friedrich Kiesler in den Wittmann Schauräumen um 19.30 Uhr
Die Ausstellung zeigt bisher unbekanntes Material, vom frühen Möbeldesign der 20er Jahre bis hin zu Skizzen der späten 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts und bietet damit neue Einblicke in Kieslers künstlerische Absichten.
Der Architekt, Bühnenbildner und Künstler Friedrich Kiesler liefert 1925 mit der Raumstadt einen erfolgreichen Beitrag zur Pariser „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“, die ein zentrales Ereignis in der Geschichte des modernen Designs darstellt. An der gesamten Gewerbeschau mit überwiegend Möbelentwürfen im Stil des französischen Art Déco entzündet sich schnell die zeitgenössische Kritik der künstlerischen Avantgarde, die zu jener Zeit bereits die Verbindung von industriellen Produktionsmethoden und moderner künstlerischer Gestaltung einforderte.
Friedrich Kiesler übersiedelt 1926 nach New York, wo er schnell die Rolle des Vermittlers zwischen den verschiedenen europäischen und amerikanischen Positionen in Design und Architektur einnimmt. Mit der Ausstellung „Modern Architecture: International Exhibition“ im Museum of Modern Art entfacht sich sechs Jahre danach auch in Amerika die Diskussion über einen zeitgemäßen Ausdruck moderner künstlerischer Absichten.
Nach 1933 sind Kieslers Designentwürfe und Architekturprojekte von einer runden, organischen Formensprache geprägt, die als Ergebnis seiner Kritik an sinnentleertem Formalismus in Architektur und Design verstanden werden müssen. Während seiner Lehrtätigkeit am Laboratory for Design Correlation an der Columbia University in New York (1937-41) vertieft Kiesler, in enger Verbindung mit praxisorientierten Studien, seine theoretische Auseinandersetzung und publiziert zahlreiche Beiträge zu seiner ganzheitlichen, kritisch-funktionalen Design- und Architekturtheorie, dem Correalismus.
Zur Ausstellung und Re-Edition von Friedrich Kieslers Correalistischen Möbeln, der Bed Couch, Party Lounge und dem Freischwinger Nr.2. erscheint Anfang 2005 die Publikation: „Friedrich Kiesler. Designer. Sitzmöbel der 30er und 40er Jahre“ im Verlag Hatje Cantz, Ostfildern.
(LINK/SIEHE DAZU „ FORSCHUNG UND PUBLIKATIONEN“ u. „ RE_EDITIONEN“)
Eröffnung der Ausstellung: KIESLER UNFOLDED
am 20. Mai 2005 um 19 Uhr in der Kiesler Stiftung Wien
Friedrich Kieslers unkonventionelle Architekturen werden in vier Kategorien zusammengefasst. Twisting, Curving, Shaping und Layering beschreiben den Prozess der Formfindung sowie Kieslers Verständnis für ganzheitliche Rauminterventionen.Von der strukturellen Beschaffenheit eines Endless House, der World House Gallery oder Shrine of the Book werden seine universalen Gestaltungsprinzipien ablesbar. So verweist die gefundene Form nicht nur auf ihre Herstellung sondern spiegelt auch Kieslers Auseinandersetzung mit theoretischen, kulturellen und technologischen Fragestellungen wider.
Ausstellungsdauer: 23. Mai - 21. Juni 2005
Ausstellungseröffnung: Dorit Margreiter ZENTRUM
am 23. Juni 2005 um 19 Uhr in der Kiesler Stiftung Wien
Die Installation Zentrum von Dorit Margreiter in der Kiesler Stiftung Wien liefert uns einen Zwischenbericht zu einer medienübergreifenden Auseinandersetzung mit der sozialistischen Architektur des „Brühlzentrums“ in Leipzig (2004/2005).
Der in den 60er Jahren entstandene Wohnbau ist der exemplarische Ausgangspunkt einer kritischen Betrachtung über die Vereinnahmung modernistischer, ästhetischer Vermittlungsstrategien zur Unterstützung sozial-politischer Konstruktionen.
Dorit Margreiter analysiert die städtebauliche Intervention, die vor dem Abbruch steht, und ihre typografische Gestaltung als Belege eines gesellschaftlichen Reformprozesses. In ihrer künstlerischen Dokumentation bewahrt sie das Gedächtnis an den spezifischen Ausdruck eines im Verschwinden begriffenes, weil gescheiterten Wertesystems.
Zudem transferiert sie ästhetische Codes jener Zeit für die aktuelle Nutzung in die Gegenwart, wenn sie in weiterer Folge die an der Architektur angebrachte Schrift, ihre Typologie für das digitale Medium aufbereitet und verfügbar macht.
Besondere Bedeutung gewinnt das Medium Film in dieser Arbeit. Sowohl seine Eignung Geschichtliches zu fassen, wie auch sein Darstellungsvermögen virtueller Realitäten vermitteln uns eindrucksvoll Dorit Margreiters konzeptuelle Kunstauffassung.
Ausstellung: Towards a Choreography of Change
September 2005 Dublin, Irland
Choreografie wird traditionell als Bewegung in Raum und Zeit verstanden – als ein kreativer Akt, Menschen in Szene zu setzen, deren Aktionen und Gedanken miteinander zu verbinden und in einem wechselseitigen Austausch darzustellen. Framemakers befragt neue Ordnungen von Bewegungsabläufen und -mustern, sowie das Potential der aus ihr frei gesetzten Energien als eine unabdingbare Voraussetzung für Bühnenaktivität. Die Dynamik dieses kreativen Aktes wird als eine Ordnung in Relation zur Realität begriffen, welche ständig in Bewegung und daher wandelbar ist.
Kieslers Texte und Manifeste zur Theorie des Correalismus werden in einer parallel konzipierten Ausstellung neben Werken von Joseph Beuys und John Cage präsentiert werden.
Ausstellung: Maurizio Sacripanti. Architektur- und Bildsprache
Ausgewählte Projekte 1961-1996
Eröffnung: Donnerstag, 20. Oktober 2005, um 19 Uhr
in der Kiesler Stiftung Wien
Das Werk des bisher wenig beachteten italienischen Architekten Maurizio Sacripanti steht beispielhaft für die italienische Architektur der Nachkriegszeit und deren Versuch einer Auseinandersetzung mit faschistischer Vereinnahmung und der damit einhergehenden gesellschaftlichen Neupositionierung nach den Zweiten Weltkrieg. Es entstehen in den 50er bis 80er Jahren einige für die italienische Architektur wegweisende Projekte, wie der Pavillon für die Weltausstellung in Osaka und dem Museo-Ponte in Maccagno.
Die Ausstellung untersucht den Einfluss, die von Kiesler geprägte Tendenz einer organischen Architekturauffassung im Hinblick auf die italienische Architektur der Nachkriegszeit am Beispiel Maurizio Sacripanti.
Eine wichtige Integrationsfigur in der Architekturdebatte Italiens ist der Architekt und Kritiker Bruno Zevi. Sein Verdienst war es, die Thesen Frank Lloyd Wrights für eine „Organische Architektur“ in Italien zu propagieren und damit einen Ausweg aus den festgefahrenen Debatten über den Funktionalismus zu skizzieren. Auch in Zevis Publikationen markieren Beiträge zu Kiesler’s Endless House und Sacripanti’s Osaka Pavillon bedeutende Wendepunkte in der Entwicklung architektonischer Formfindungsprozesse.
The Imagery of Chess, Noguchi Museum in Long Island City,
von 20. Oktober 2005 bis März 2006
Das Noguchi Museum in Long Island City widmet die Ausstellung " The Imagery of Chess Revisited " der gefeierten Kunstpräsentation „The Imagery of Chess“, die von Max Ernst, Marcel Duchamp und dem legendären Sammler Julien Levy 1944/45 in dessen Galerie in Manhattan/N.Y. organisiert wurde. Der Gastkurator Larry List wählte unter anderem zwölf bis dreizehn originale Schachbretter aus, die 1944 in New York gezeigt wurden, sowie zahlreiche Gemälde und Skulpturen. Werke von Friedrich Kiesler, Andre Breton, Alexander Calder, Joseph Cornell, Marcel Duchamp, Max Ernst, Arshile Gorky, Man Ray, Matta, Robert Motherwell, Isamu Noguchi, Kay Sage, Yves Tanguy und Dorothea Tanning werden zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog von George Braziller.
Kiesler Stiftung Wien
Kiesler Stiftung Wien
Friedrich Kiesler, Designer. Seating Furniture of the 30s and 40s, Hrsg. Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung, Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2005
Re-Edition: Friedrich Kiesler, Correalistisches Möbel und Rocker, in Kooperation mit den Wittmann Möbelwerkstätten, 2005
Re-Edition: Friedrich Kiesler, Bed Couch, in Kooperation mit den Wittmann Möbelwerkstätten, 2005
Foto: Katsey
Re-Edition: Friedrich Kiesler, Party Lounge, in Kooperation mit den Wittmann Möbelwerkstätten, 2005
Foto: Katsey
Re-Edition: Friedrich Kiesler, Freischwinger Nr. 2, in Kooperation mit den Wittmann Möbelwerkstätten, 2005
Foto: Katsey
Dorit Margreiter
Zentrum
Dorit Margreiter
Zentrum
Entwurf für den italienischen Pavillon zur Expo ’70, Osaka,
Modell