Ausstellungen 2007
Schenkung Bogner. 10 Jahre Kiesler Stiftung Wien
Eröffnung: Freitag, 19.10.2007, um 19.30 h
Kiesler Stiftung Wien, Mariahilferstraße 1b, 1060 Wien
Ausstellungsdauer: 22.10.2007 – 15.02.2008
FINISSAGE am Montag, dem 18. Februar
2008, ab 18 Uhr
Die Kunsthistoriker und Sammler Gertraud und Dieter Bogner setzen sich seit vielen Jahrzehnten für die Erforschung und Vermittlung des Werks des austro-amerikanischen Künstlers und Architekten Friedrich Kiesler (1890-1965) ein. Zahlreiche Ausstellungen, Publikationen und Texte von Dieter Bogner belegen sein kunsthistorisches Interesse an Kieslers Wirkungsgeschichte. Schon früh finden wichtige Arbeiten Kieslers Eingang in die Kunstsammlung der Bogners, die beide Mitbegründer der Stiftung sind.
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Kiesler Stiftung schenken Gertraud und Dieter Bogner aus ihrer Sammlung eine Reihe herausragender Werke Kieslers der Österreichischen Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung: Die Rekonstruktion des Träger- und Legersystems von 1924, eine Serie von Vintage Prints der 1925 im Auftrag Josef Hoffmanns in Paris entstandenen Raumstadt („City in Space“), den Gesamtplan der 19431/42 entstandenen Vision Machine (im Archiv der Stiftung befinden sich die Vorzeichnungen dazu) und vor allem das Modell des Endless House von 1959 sowie eine damit in Verbindung stehende große Kohlezeichnung von Kiesler.
Wir freuen uns sehr, Ihnen mit der Ausstellung Schenkung Bogner. 10 Jahre Kiesler Stiftung Wien einmal mehr die bahnbrechenden Ideen Friedrich Kieslers, von seinen Präsentationssystemen für Kunst bis hin zur Architekturikone des Endless House, präsentieren zu können. Die Sammlung der Stiftung erfährt dadurch ihren bedeutensten und größten Zuwachs an Werken seit ihrer Gründung.
Parallel zur Präsentation der Schenkung bieten wir einen Rückblick auf die zehnjährige Tätigkeit der Stiftung.
Peter Sandbichler _ no access
Ausstellungseröffnung: Freitag, 11. Mai 2007, um 19 Uhr
Kiesler Stiftung Wien, Mariahilfer Straße 1b/Mezzanin, 1060 Wien
Dauer: 14.05.2007 - 06.09.2007
Öffnungszeiten: Mo. – Do. 10 – 18 Uhr, Fr. 10 – 14 Uhr
Die Installation „no access“ („kein Zugang“) des österreichischen Künstlers Peter Sandbichler drängt sich als Widerspruch in den Kontext der „Kiesler Stiftung Wien“. Die Formierung von dreizehn Metallspinden scheint in ihrer martialischen Ausprägung nicht nur den Ausstellungsraum der Institution zu sprengen, ihre hermetische Struktur unterläuft auch die inhaltlichen Ziele und Anforderungen dieses Ortes, der sich als ein offenes Kommunikationsforum versteht.
Hinsichtlich ihres modularen Aufbaus und der kreisförmigen Anordnung der einzelnen Elemente korrespondiert die Konstruktion von „no access“ mit Friedrich Kieslers „Mobile Home Library“ von 1938/39, dem Praxis orientierten Kernstück seiner Erforschung neuer Gestaltungsmethoden im Bereich des Alltagsdesigns an der Columbia University in New York. Sandbichler bezieht sich in einer Entwurfszeichnung auf diese Übereinstimmung und zitiert Kieslers Projekt als Einflussfaktor, gibt dieses als Quelle der Inspiration an. Doch im Gegensatz zu Kieslers „Mobile Home Library“, deren Konzept auf Mobilität, flexible Nutzung und vor allem ungehinderte Zugänglichkeit gerichtet war, ist Sandbichlers Arbeit statuarisch und stellt sich dem Betrachter verweigernd entgegen.
Und doch gibt es noch weitere, ganz wesentliche Übereinkünfte zwischen Kieslers modernistischem Forschungsanliegen und der aktuellen künstlerischen Positionierung. Begriffe wie „Home“ (Kiesler) und „Private“ (Sandbichler) sind den Werken als sinnstiftende Bezeichnungen eingeschrieben – einmal dem Titel und einmal dem Objekt selbst – und meinen letztendlich ein und dasselbe: ein individuelles Bezugssystem, abgestimmt auf die speziellen, persönlichen Bedürfnisse des Einzelnen.
Matthias Klos _ projektiv wiedergeben
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 15. März 2007, um 19 Uhr
Kiesler Stiftung Wien, Mariahilfer Straße 1b/Mezzanin, 1060 Wien
Dauer: 16. März bis 26. April 2007
Öffnungszeiten: Mo. – Do. 10 – 18 Uhr, Fr. 10 – 14 Uhr
Matthias Klos untersucht die im Wandel befindlichen Kommunikationsstrategien des Kunstbereichs. Für ihn eröffnen sowohl alltägliche Ereignisse wie auch spezifische Arbeitssituationen im Kunstkontext die Möglichkeit, bisher verdeckte Verläufe von Kommunikation offen zu legen. Vergleichbar mit Friedrich Kieslers Bemühen, das künstlerische Werk um sprachliche Formulierungen zu erweitern, fügen seine präzisen Bildinterventionen dem Dargestellten eine weitere, mitunter ironische, Bedeutungsebene hinzu.
In seinem Projekt shirts to shelter imitiert und/oder paraphrasiert Matthias Klos herkömmliche Displayfunktionen aus dem Werbebereich und schleust diese als Zeichen der individuellen Selbstinszenierung und Identitätsbeschreibung in Bilddokumente, die projektiv wieder(ge)geben selbst als medienkritische Statements gelesen werden können.
Zur Eröffnung spricht Dr. Susanne Neuburger.